Orgelkonzert in der Benediktinerkirche am Samstag, 26. Juli 2003
Gerhard Gnann (Mainz) spielte an der rekonstruierten Silbermann-Orgel:
Eine Orgelreise durch Europa

Prof. Gnann führte zunächst mit launigen Worten in die Orgel-Europareise ein.
Die musikalische Rundreise begann in Deutschland, führte über Frankreich, die Niederlande, Spanien, Italien und zurück nach Deutschland. Gerhard Gnann entführte seine Zuhörer in die ländertypischen Orgelklänge und demonstrierte damit die unglaubliche Vielfalt des Silbermann-Instrumentes. Beim überschreiten der Landes-Klänge hielt er inne mit Phrasen aus Joseph Haydns Flötenuhrstück Hob. XIX. So gelang es nach den Flötenklängen sich erwartungsvoll auf die neuen Klangerlebnisse einzustellen.
Viele ländertypische Höhepunkte hat Herr Gnann ausgewählt. Besonders hervorgehoben werden muss die Bachsche Bearbeitung des Vivalidi h-moll Concertos. Diese orgel-virtuose Herausforderung wurde von Gnann genial gemeistert. Ebenso überraschte die Darbietung der Fuge in G-Dur BWV 577, die eigentlich nicht für das Silbermann-Instrument geeignet ist, es sei denn Gerhard Gnann greift virtuos in die Tasten . . .
Der anhaltende Applaus der Konzertbesucher wurde mit einer Zugabe belohnt.

Gerhard Gnann (Bild) studierte Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg (Orgel bei Ludwig Doerr). Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes folgten Auslandsstudien in Amsterdam (Cembalo bei Ton Koopmann, Orgel bei Ewald Kooimann) und Basel (Orgel bei Guy Bovet).
Gerhard Gnann war mehrfach Preisträger bei internationalen Wettbewerben, u.a. 1988 beim Bach-Wettbewerb des Flandern-Festivals in Brügge (Belgien), 1992 beim „Schweizer Orgelwettbewerb“, 1993 beim Orgelwettbewerb „Dom zu Speyer“. In den Jahren 1994 bis 1997 war er Bezirkskantor der Erzdiözese Freiburg und als Organist und Chorleiter in St. Trudbert/ Münstertal tätig.
1997 wurde Gerhard Gnann als Professor für Orgel an die Johannes Guttenberg-Universität in Mainz berufen. Konzerte im In- und Ausland, Rundfunkproduktionen und CD-Aufnahmen ergänzen seine pädagogische Tätigkeit.